Neues vom Selberdingerheim

Die Kunstgruppe hat am 15. Mai 2018 an einer Veranstaltung im Traunreuter Museum MAXIMUM teilgenommen. Im Rahmen der Chiemgauer Kulturtage hat  das MAXIMUM in Traunreut ein besonderes Angebot – das Projekt WORT:BILDER. Das Ziel ist Menschen, die normalerweise vielleicht nicht unbedingt ein Museum besuchen würden, einen Zugang zur Kunst – ohne alle didaktische Vorgaben - zu ermöglichen. Kombiniert wird dieses Erlebnis mit Sprache und Gedichten – eingeladen wurden dazu die Bühnenpoetinnen und Autorinnen Pauline Füg und Henrikje Stanze. Im New Yorker Museum of Moder Art lernten sie mit Gary Glazner (Pionier des Arbeitens mit Demenzkranken) das erstaunliche Zusammenwirken von Poesie und Kunst kennen und übernahmen sein Konzept für Deutschland.

Wir kamen morgens im Maximum an und wurden freundlich begrüßt von der Museumsdirektorin Frau Dr Löffler. Da wir etwas zu früh waren, zeigte sie uns vorab schon einen Pavillon in dem Werke des Lichtkünstlers Dan Flavin zu bestaunen waren. Die Bewohner waren beeindruckt von der Wirkung des Lichtes (blau – kalt – gelb – angenehm warm) und erlebten wie bei genauem Hinsehen plötzlich in den Ecken noch viele weitere Farben auftauchten, die sich aus der Überlappung der Lichtscheine ergeben haben und die wir beim flüchtigen Hinsehen vorher nicht bemerkt hatten.

Während der nächsten zwei Stunden saßen wir vor Werken von verschiedenen Künstlern (u.a. Baselitz, Imi Knoebel oder Andy Warhol), wurden angeregt über das Gesehene zu sprechen – die Gefühle, die die Bilder hervorrufen, zu äussern und erfuhren einiges über die Künstler.

Nach jeder Bildbetrachtung trugen die beiden Poetinnen ein oder zwei Gedichte – passend zum Bild ausgesucht – vor. Beim letzten Bild wurde sogar ein Gedicht parallel zu unseren Äusserungen verfasst, in dem wir dann anschließend unsere Gedanken wieder gefunden haben.

Die Bewohner fanden die Veranstaltung ganz toll und würden gerne im nächsten Jahr wieder dabei sein

Zitate:

„ Ich war begeistert, echt toll.“

„Am besten hat mir der Raum mit den Neonröhren und dem Licht gefallen!“

„Es war gut, dass man dazu angeregt wurde sich einmal länger vor einem Bild aufzuhalten. Dann erkennt man auch immer neue Sachen.“

„Ich war zum ersten Mal in meinem Leben in einem Museum.“

„Der Vortrag der Gedichte war wie ein kleines Theaterstück.“